Gesichtspunkte zu dem Umgang mit Finanzen in der Christengemeinschaft - ein Arbeitspapier -

Auf der gemeinsamen Sitzung von Siebenerkreis und EC im Juli 2007 wurde u. a. über diese Fragenkreise gesprochen:

a) Wie finanzieren sich die Gemeinden?
b) Was ist unser Ideal im Umgang mit Geld in der Christengemeinschaft?
c) Wie denken wir über das Thema: Nebentätigkeiten von Pfarrern?

Wir sind zu folgenden Ergebnissen gekommen:

a) Für die Finanzierung der Gemeinden erscheint es als das Gesündeste, wenn die laufenden Einnahmen aus Beiträgen und Spenden die laufenden Ausgaben decken. Eine dauerhafte Finanzierungsnotwendigkeit durch Kapitalmarkt- oder Mieterträge zeigt an, dass die Gemeinde über ihre Verhältnisse lebt und der finanzielle "Atemprozess" nicht im Gleichgewicht ist.

b) Generell betrachten wir die Gesichtspunkte als leitend, die sich aus der "Dreigliederung" für den Umgang mit Kapital ergeben. Wir sehen nicht, dass es eine angemessene Handhabung mit den uns anvertrauten Spendengeldern ist, wenn diese Mittel zur Spekulation am Kapitalmarkt oder mit Immobilien sowie Grund und Boden verwendet werden. Auch Beteiligungen an Unternehmungen jedweder Art zählen wir nicht zu den Aufgaben der Christengemeinschaft.
Wir sehen es als ein Ideal, Geld innerhalb der Christengemeinschaft zinslos zu verleihen. Damit die vorhandenen Mittel möglichst sinnvoll dort eingesetzt werden können, wo sie gerade gebraucht werden, erscheint es uns für die Zukunft hilfreich, eine "konsolidierte Gesamt-Bilanz" aufzustellen; durch die Kenntnis aller Verpflichtungen gegenüber der Pfarrerschaft sowie der Mitgliedschaft kann auf diese Weise ein gemeinsames Bewusstsein entstehen, das neue Möglichkeiten für die Entwicklung der Christengemeinschaft aufzeigen könnte.

c) Das bestehende Ideal gilt weiterhin: Die Priester stellen sich voll für die Arbeit in den Gemeinden zur Verfügung und werden von diesen zu den Bedingungen des jeweiligen Landes getragen.
Im Einzelfall kann vorübergehend die persönliche Initiative eines Pfarrers zum Nebenerwerb befürwortet werden. Für die Gemeindeentwicklung wäre es förderlich, wenn eine Nebentätigkeit unter Einbeziehung der Gemeinde erfolgt. Die Nebentätigkeit kann den Zweck erfüllen, die Pfarrstelle bezahlbar zu machen. Einem Nebenerwerb kann nach Berücksichtigung aller Gegebenheiten im Einzelfall durch den zuständigen Lenker in Abstimmung mit dem Siebenerkreis zugestimmt werden.

Berlin, im Dezember 2007; 
Für das EC und den Siebenerkreis: C. Kröner, A. Knabe

 

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